Dortmund-Bövinghausen: Am 22./23. September letzte Maschinenvorführung vor Restaurierungsbeginn der Maschinenhalle Zollern
„Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
am 1. 10. 2007 beginnt die Restaurierung der Maschinenhalle. Da ein Maximum an Originalsubstanz erhalten bleiben soll, werden diese Arbeiten sehr zeitaufwändig sein und etwa zwei bis drei Jahre dauern. Als Erstes werden die Maschinen zum Schutz mit großen Holzkästen abgedeckt und können daher dann nicht mehr gezeigt werden. Am Wochenende 22. und 23. September werden wir unter dem Mott „Power pur“ deswegen noch einmal alle Maschinen, also die Fördermaschine, den Kompressor, den Leonardumformer, den Kaskadenumformer und die beiden Lichtumformer, dazu das Schaltpult und zwei Quecksilberdampf-Gleichrichterröhren ganztägig vorführen. Wir würden uns freuen, wenn sie uns an diesem Wochende besuchen.“
Mit dieser Ankündigung laden das Museum und die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich um die Instandhaltung und Wiederingangsetzung der historischen Maschinen kümmern, zum Abschiedsbesuch in die Dortmunder Halle ein.
Gleichzeitig wird dort – wie den ganzen September hindurch – eine kleine Ausstellung zum Werk des Architekten Bruno Möhring gezeigt, der gemeinsam mit dem GHH-Ingenieur Reinhold Krohn die Halle entwarf. Die Ausstellung zeigt sowohl historische Entwürfe und Darstellungen von Möhrings Bauten wie auch Bilder vom gegenwärtigen Zustand. Trotz der grossen Bedeutung Möhrings für die Entwicklung der Stahlfachwerkarchitektur, d. h. die gestalterische Aufwertung von Ingenieurbauten wie Brücken und Hallen, zeigt die Ausstellung, wie langsam diese Tatsache wieder ins allgemeine Bewussein tritt. So wurden noch 2005 in Oberhausen von Möhring geschaffene Hallen der Gutehoffnungshütte abgerissen. In Köln, wo erst vor wenigen Jahren eine für die Industrieausstellung 1902 in Düsseldorf errichtete und danach nach Köln versetzte Halle wiederentdeckt wurde, befürwortete man vor kurzem (wir berichteten) die erneute – erfahrungsgemäß mit hohen Substanzverlusten verbundenen – Versetzung der Halle.
Die Instandsetzung der Dortmunder Halle wird von einem unabhängigen Expertengremium, dem Denkmal-Beirat, vorbereitet und überwacht. Grundlage bildet eine Schadensaufnahme. Die Gesamtkosten wurden bisher auf knapp 7 Mio. ¤ veranschlagt; bis 2010 soll die Massnahme abgeschlossen sein.
Pressemitteilung vom 12. 9. 2006 hier