Gladbeck: Tagung „Industrielles Erbe – Bedeutung und Vision für NRW“ der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur am 16. und 17. Mai 2018
Die Montanindustrie und deren Erbe prägen das Ruhrgebiet und die Identität der hier lebenden Menschen bis heute. Die vielfältigen Bestrebungen und Modelle, ausgewählte materielle und immaterielle Hinterlassenschaften zu bewahren, finden weltweit Beachtung und Nachahmung. Mit dem Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland und damit in Nordrhein-Westfalen und im Saarland stellt sich die Frage nach den Perspektiven für das montanindustrielle Erbe, für die Erben und für deren Identität. Im Rahmen des Projekts „Glückauf Zukunft“ der RAG-Stiftung wird die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur dieser Frage nachgehen und am 16. und 17. Mai 2018 an einem ihrer Denkmalstandorte, der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck, eine Tagung mit internationalen Gästen zum Thema „Industrielles Erbe – Bedeutung und Vision für NRW“ veranstalten…
Der Umgang mit den Orten der Erinnerung an den Steinkohlenbergbau in Form von Industriedenkmalen und Museen wird ebenso zu Sprache kommen wie die Entwicklung neuer Formen des kollektiven Gedächtnisses. Gefragt wird darüber hinaus, was das Ruhrgebiet von anderen postindustriellen Regionen und deren Umgang mit dem Erbe lernen kann. Beispiele aus Italien, Tschechien, Polen, Russland, China und Taiwan werden am ersten Veranstaltungstag zur Diskussion gestellt. Am zweiten Tag stehen das Welterbe-Projekt „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ sowie die künftige Inwertsetzung und Vermittlung des industriellen Erbes und die Rolle der Künste auf dem Programm. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie auch die Arbeitserfahrungen und das Leben der Bergleute, deren Wissen und Traditionen im Zeitalter von Industrie 4.0 und virtuellen Kulturspeichern bewahrt und mit Bedeutung aufgeladen werden können.
Die Veranstaltung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur wird unterstützt von der RAG-Stiftung, dem Regionalverband Ruhr und RWE-Power.
Programm:
Mittwoch, 16.05.2018
Moderation: Jeanette Kuhn (WDR) und Helmut Rehmsen (WDR)
ab 09.30 Uhr Anmeldung
10.30 Uhr Begrüßung
Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG Aktiengesellschaft, Stellv. Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Industriedenkmalpflege
Karl Jasper, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
10.50 Uhr Grußwort
Ulrich Roland, Bürgermeister der Stadt Gladbeck
TEIL I
INDUSTRIELLES ERBE – ERINNERUNGSORTE UND IDENTITÄT IM UMBRUCH
10.55 Uhr
Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Fakultät Architektur und Urbanistik Bauhaus-Universität Weimar, Denkmalpflege und Baugeschichte
Von alten und neuen Erinnerungsorten
11.15 Uhr
Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Gründungsdirektor des Ruhr Museums, Welterbe Zeche Zollverein, Essen
Museum als Ort der organisierten Erinnerung
11.35 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr
Alrun Berger, Wiss. Mitarbeiterin am Haus der Geschichte des Ruhrgebiets; Institut für soziale Bewegungen
Industrielles Erbe als Erinnerung – Das Ruhrgebiet und Südwales
12.20 Uhr
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Zur Zukunft der Industriekultur des Saarlandes
12.40 Uhr Diskussion
13.00 Uhr Mittagsimbiss
TEIL II
INDUSTRIELLES ERBE – KANN DAS RUHRGEBIET NOCH LERNEN?
14.00 Uhr
Prof. Dr. Hsiao-Wei Lin, Taiwan, Chung Yuan Christian University, Department of Architecture, Taoyuan City
Asian Routes to Industrial Heritage Preservation: The Impact of Cultural Landscape on the Conservation of Industrial Heritage in Taiwan and Japan
14.20 Uhr
Prof. Boying Liu, China, Tsinghua University, School of Architecture; General Architect of AN-DESIGN ARCHITECTS Co., Ltd
Chinese Mine and Iron Heritage Conservation and Creative Reuse
14.40 Uhr
Prof. Vitaly Stadnikov, Russland, Higher School of Economics, Moscow; Associate Professor;; Chief architect of Centre for Infrastructure and Urban Planning
The Role of Moscow Industrial Heritage in Humanisation of Urban Environment
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 Uhr
Michalina Bienkowska, Polen, Project specialist, Muzeum Górnictwa Weglowego w Zabrzu
Discovering the forgotten Mining Heritage – the Case of “Queen Louise” Adit in Zabrze (Poland)
15.50 Uhr
Karel Malik, Tschechien, Member of Management Dolni oblast Vitkovice
Dolni Vitkovice – Educational and Cultural Center of Moravian-Silesian Region or the Future of Industrial Heritage
16.10 Uhr
Prof. em. Carlo Olmo, Italien, Politechnikum Turin, Fachbereich Architektur und Design,
Prof. Susanna Caccia Gherardini, Italien, Universität Florenz, Fachbereich Architektur: Restaurierung
Two Hundred Edifices of Olivetti between Autorship and Conservation. The Case Study of Ivrea on the Way to the World Heritage
16.30 Uhr
Carolina Castañeda López, Spanien, Architect, INCUNA (Industria, Cultura, Naturaleza)
Mining Heritage in Asturias. From Black to Green
16.50 Uhr
Diskussion + Fazit
17.10 Uhr Pause
ab 17.30 Uhr GET-TOGETHER
Begrüßung
Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Gemeinsames Abendessen
Harfe + DJ: Meike Rath und Ingo Sänger
Ausstellungen Arbeit, Anti-Arbeit, industrie 4.0
(beide Tage) Kurzfilme von Alexander Kluge
Virtuelle Kulturspeicher (Gruppenausstellung)
Maximilian Weber, B. Sc. Architektur;
Oliver Schulz, B. Sc. Architektur;
Lukas Kirner, B. Sc. Architektur;
Gerrit Hoppe, M. Sc. Architektur
Donnerstag, 17.05.2018
Moderation: Jeanette Kuhn (WDR) und Helmut Rehmsen (WDR)
09.30 Uhr Begrüßung
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen; Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
09.45 Uhr Grußwort
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung; Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
10.00 Uhr Keynote
Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D.
TEIL III
INDUSTRIELLES ERBE – VISION FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN
10.30 Uhr
Barry Gamble, Großbritannien, Berater Welterbe-Projekt Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet.
Vorschlag zur Fortschreibung der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe.
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr
Die Partner des Welterbe-Projekts im Gespräch
Karl Jasper, Vorstandvorsitzender der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Katrin Bohle, Abteilungsleiterin im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW
Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr
Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
Prof. Dr. Thomas Schleper, Leitung des LVR-Fachbereichs Zentrale Dienste/Strategische Steuerungsunterstützung
Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband
TEIL IV
INDUSTRIELLES ERBE – TOURISMUS
12.10 Uhr
Axel Biermann, Geschäftsführer Ruhr Tourismus GmbH
Kulturtouristische Inwertsetzung der industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet. Zum EFRE-Projekt der Ruhr Tourismus GmbH und des Regionalverbandes Ruhr
12.25 Uhr
Ulrich Heckmann, Referatsleiter Industriekultur Regionalverband Ruhr
Karsten Feucht und Rainer Düvell, Geschäftsführer Transform Architektur
Vermittlung der industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet im Kontext der Route der Industriekultur
12.45 Uhr
Christiane Baum, Geschäftsführerin des Vereins European Route of Industrial Heritage (ERIH)
Erste Ergebnisse des ERIH-Industriekulturbarometers
13.00 Uhr Diskussion
13.10 Uhr Mittagsimbiss
TEIL V
INDUSTRIELLES ERBE – KÜNSTE
14.15 Uhr Kurzstatements und Round-Table
Stefanie Carp, Intendantin, Ruhrtriennale 2018-2020
Stefan Heucke, Komponist; Vorsitzender des Internationalen Schubert-Wettbewerbs Dortmund
Dr. Bernhard Zünkeler (USA), Kurator, ESMOA Los Angeles
15.00 Uhr Abschlussdiskussion + Fazit
15.30 Uhr Kaffeepause
TEIL VI
ABSCHLUSSPROGRAMM: INDUSTRIE 1.0 – INDUSTRIE 4.0
16.00 Uhr Begrüßung
Dr. Harald Knöchel, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Alte Industrie und Industrie 4.0 im Dialog
Keynote
Johann Hofmann, Maschinenfabrik Reinhausen, Regensburg
Helmut an de Meulen, Vorstandvorsitzender Pro Ruhrgebiet e.V.; Gründer und Gesellschafter
der Materna-Gruppe, Information & Communications
Gerrit Hoppe, RWTH Aachen; formitas AG
17.00 Uhr Fazit
17.30 Uhr Pause
ab 18.00 Uhr Dinner – Das industrielle Erbe feiern
Ort: Maschinenhalle Zeche Zweckel, Frentroper Straße 74, 45966 Gladbeck
www.industriedenkmal-stiftung.de
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