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Hattingen: Sanierung der Gebläsehalle für 2,9 Mio. Euro kann beginnen – LWL plant Stahlausstellung in historischer Kraftzentrale der Henrichshütte

In der historischen Kraftzentrale der Hütte will das Museum nach der Sanierung die Dauerstellung zum Thema Stahl einrichten – dafür fehlte bisher der Ort. Hattingens Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch sieht in der Sanierung eine wichtigste Investition: "Das LWL-Industriemuseum ist ein Leuchtturm für Hattingen. Nach Fertigstellung der Gebläsehalle wird er noch stärker über die Grenzen der Stadt hinaus strahlen. Dazu wird hier am authentischen Ort ein wichtiger Teil unserer Geschichte, die über 150 Jahre lang von Eisen und Stahl geprägt war, wieder lebendig."

Das Land Nordrhein-Westfalen hat 80 Prozent Förderung für die Sanierung in Aussicht gestellt. Mit dieser Finanzspritze will der LWL das über 110 Jahre alte Baudenkmal in den kommenden Jahren für den Museumsbetrieb "fit" machen. Eine komplett neue Elektroinstallation und ein Aufzug werden eingebaut, das Dach und andere Bereiche werden statisch verstärkt. Oberlichtband und Glasflächen werden behutsam saniert, Fehlstellen in Böden und Mauerwerk ergänzt. "Das Baudenkmal selbst ist unser wichtigstes Exponat, deshalb sind wir bemüht, möglichst schonend vorzugehen und die Atmosphäre zu erhalten", erklärte Museumsdirektor Dirk Zache.

Nach Fertigstellung der Sanierung, die für das Jahr 2010 anvisiert ist, will das LWL-Industriemuseum in der 2.500 Quadratmeter großen Gebläsehalle die Dauerausstellung zum Thema Stahlerzeugung präsentieren sowie dringend benötigten Raum für Wechselausstellungen gewinnen. "Das sind die zentralen Ergänzungen für unser Museum", so Museumsdirektor Zache. Bereits in den 1990er Jahren ließ der LWL in der leerstehenden Halle einige Großmaschinen und Aggregate installieren, die von der historischen Funktion der ehemaligen Energiezentrale zeugen. Zu den gewichtigen Exponaten zählt eine 500 Tonnen schwere Großgasmaschine – eine der letzten ihrer Art in Deutschland. Sie wurde 1993 aus der Georgsmarienhütte bei Osnabrück geholt. Um die Weiterverarbeitung von Eisen und Stahl demonstrieren zu können, installierte das LWL-Industriemuseum außerdem ein Dampfhammer-Ensemble aus Engelskirchen und das Mittelgerüst eines Walzwerkes aus Duisburg-Hochfeld.

Die 1854 gegründete Henrichshütte zählt zu den ältesten Hüttenwerken des Reviers. Bis zu 10.000 Menschen arbeiteten in den verschiedenen Betrieben zur Eisen- und Stahlherstellung sowie Walz- und Schmiedebetrieben. In 133 Jahren erlebte die Henrichshütte den Aufstieg, die Blüte und den Niedergang der Eisen- und Stahlindustrie im Revier. Gegen den erbitterten Widerstand der Region wurde am 18.12.1987 der letzte Hochofen ausgeblasen. 1989 übernahm der LWL das Hüttenwerk an der Ruhr als letzten von insgesamt acht Standorten in sein Landesmuseum für Industriekultur. Den östlichen Teil der Gebläsehalle baute der LWL mit Mitteln des Landes zum Veranstaltungsort aus. Seit 2004 finden hier Konzerte, Märkte und Firmenveranstaltungen mit bis zu 2.000 Gästen statt.

Im westlichen Teil der Gebläsehalle schlug einst das Herz der Hütte. Hier thronten die gewaltigen Großgasmaschinen. Elf dieser Giganten waren zu Hochzeiten im Einsatz, um auf der Basis von Hochofengas Strom und Wind zu erzeugen. Bis in die 1960er Jahre hinein deckten sie einen Großteil der Energieversorgung ab. Weil die Dinosaurier der Kraftwirtschaft mit den gestiegenen Leistungsanforderungen im Bereich der Hüttentechnologie nicht mehr Schritt halten konnten, wurde die Stromversorgung ab 1962 neu organisiert. Lediglich die Winderzeugung für die Hochöfen erfolgte noch bis Ende der 1970er Jahre mit Hilfe der Großgasmaschinen. Dann reichten auch hierfür die Kapazitäten nicht mehr aus, und die Henrichshütte stellte vollständig auf Turbinen um. Zwischen 1979 und Mitte der 1980er Jahre ließ der Betrieb die Maschinen nach und nach verschrotten. Die Halle diente bis zur Stilllegung als Lager und Lok-Reparaturwerkstatt.

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