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Dortmund: Ausstellung „Montanrevier. Bilder aus dem Ruhrgebiet und Oberschlesien“ auf Zeche Zollern

Die Ausstellung "Montanrevier", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, dem 28. September nach eigenen Angaben in seinem Industriemuseum Zeche Zollern zeigt, stellt reviertypische Bauten aus Oberschlesien und aus dem Ruhrgebiet einander gegenüber: Fotos von Martin Holtappels, Piotr Muschalik und Thomas Stachelhaus sowie historische Ansichtskarten zeigen Fördergerüste und Malakofftürme, Bergarbeiterkolonien und Gartenstädte, die Villa Hügel und Schloss Plawniowitz, die Essener Synagoge und die Christ-Königs-Kathedrale von Kattowitz. Mit der Ausstellung im Rahmen der Reihe "Galerie Industriearbeit" setzt das LWL-Industriemuseum seinen Themenschwerpunkt zur deutsch-polnischen Geschichte fort.

"Im Ruhrgebiet und in Oberschlesien weisen gründerzeitliche Zechen und Kolonien, aber auch Kirchen und Theatergebäude nicht selten die gleiche architektonische Handschrift auf", erklärt Dr. Thomas Parent, stellvertretender Museumsdirektor. Bis 1918 gehörten die beiden Montanreviere komplett zum Deutschen Kaiserreich. Die gleichen Konzerne engagierten sich deutschland- und europaweit. Einzelne Architekten übernahmen Bauaufträge in unterschiedlichen Industrieregionen. So schuf Carl Moritz nicht nur das Hotel Handelshof am Essener Hauptbahnhof und die Nikolauskirche in Essen-Stoppenberg, sondern auch das Stadttheater in Kattowitz. Johannes Franziskus Klomp betrieb um 1910 neben seinem Dortmunder Hauptbüro zwei Zweigbüros in Beuthen und Kattowitz. Im
östlichen Ruhrgebiet errichtete er mehrere Sakralbauten – darunter die Dortmunder Dreifaltigkeitskirche im Borsigplatz-Viertel. In Oberschlesien schuf er die monumentale Pauluskirche in Ruda-Friedenshütte. Dort ist das Portal durch einen Bibelvers in deutscher und in polnischer Sprache verziert, der sowohl die Nazi-Herrschaft als auch die kommunistische Diktatur unzerstört überstand.

In der Ausstellung sind die Fotos und Ansichtskarten zu Bildfolgen angeordnet. Einander gegenübergestellt werden Hochöfen aus Hattingen und Ruda, Dampfmaschinen aus Bochum und Zabrze, Theatergebäude aus Duisburg und Beuthen. Als früher Stahlfachwerkbau überrascht der Bahnhof von Ruda-Morgenroth von 1900-1902 an der Strecke von Gleiwitz nach Kattowitz, der die prominente Architektur der Ruhr-Zechen Zollern und Zollverein vorwegnimmt.

Obwohl nach dem Zweiten Weltkrieg vielerorts Plattenbau-Siedlungen errichtet wurden, konnte Oberschlesien auf weite Strecken sein "reviertypisches" Erscheinungsbild bis heute bewahren. Dies dokumentieren die Fotos von Piotr Muschalik.

"Die Fotos und Ansichtskarten sollen zur Beschäftigung mit den beiden Montanrevieren anregen, mit ihrem typischen Landschaftsbild, ihrer Geschichte, ihrer aktuellen Umstrukturierung, ihren Zukunftsperspektiven", so Kurator Thomas Parent.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.

Montanrevier. Bilder aus dem Ruhrgebiet und aus OberschlesienFotos von Martin Holtappels, Piotr Muschalik und Thomas Stachelhaus und Ansichtskarten aus dem Archiv des LWL-Industriemuseums

28.9.2008 bis 18.1.2009 (Eröffnung So, 28.9., 11 Uhr)

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
GALERIEINDUSTRIEARBEIT

Grubenweg 5
44388 Dortmund (Bövinghausen)

Geöffnet Di – So 10 – 18 Uhr

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