Vorträge & Tagungen

Köln: Kostspielige Verjüngungskuren für die Rheinbrücken

Während die beiden Eisenbahnbrücken sowie die beiden Autobahnbrücken der Deutschen Bahn bzw. dem Bund gehören und – weitgehend – von diesen unterhalten werden müssen, fallen die innerstädtischen Straßenbrücken in den Zuständigkeitsbereich der Kommune. Die Stadt Köln ist als sogenannter Baulastträger zur ständigen Unterhaltung ihrer vier Rheinbrücken verpflichtet. Dies erfolgt durch umfangreiche Bauwerksprüfungen, die alle drei Jahre wechselweise als Haupt- und Einfachprüfungen vorgenommen werden. Dabei geht es in erster Linie darum, die Verkehrssicherheit, die Standsicherheit und die Dauerhaftigkeit der Bauwerke festzustellen.Trotz der Notwendigkeit, die in die Jahre gekommenen Brücken grundlegend zu sanieren, befinden sich alle vier Bauwerke nach wie vor in einem sicheren Zustand und sind sowohl für den Individualverkehr als auch für den öffentlichen Nahverkehr weiterhin uneingeschränkt nutzbar.

Mit der Überprüfung der vier Brücken hat das Amt für Brücken und Stadtbahnbau im März 2005 die „Arbeitsgemeinschaft Kölner Rheinbrücken“ beauftragt. Auch für die Zoobrücke und die Deutzer Brücke liegen nun die Ergebnisse der eingehenden Bauwerksprüfung vor, die die Stadt Köln für vier Kölner Brücken in Auftrag gegeben hatte. Demnach ergibt sich, wie schon Ende 2006 für die Severinsbrücke und die Mülheimer Brücke festgestellt, auch für diese beiden Brückenbauwerke ein umfangreicher Sanierungs- und Instandsetzungsbedarf. Trotz des sicheren Zustandes sind an den beiden Seilbrücken umfangreiche Instandsetzungsarbeiten erforderlich, damit sie auch auf die nächsten Jahrzehnte hinaus frei von gravierenden Schäden bleiben. Die Stadt wird in kürze damit beginnen, für die Severinsbrücke und die Mülheimer Brücke ein auf mehrere Jahre angelegtes Generalsanierungskonzept umzusetzen. Bei der Severinsbrücke sowie der Mülheimer Brücke werden umfangreiche Sanierungen erforderlich, insbesondere an den Tragseilen, den Geländern und den Fahrbahn-, Gehweg- und Radwegbelägen, ebenso wie Betonsanierungen an den Brückenrampen und die Beseitigung von Korrosionsschäden (Pressemitteilung).

Die Kosten für die Generalsanierungen sind erheblich. Für die Severinsbrücke ist mit einem Aufwand von rund 24 Millionen Euro zu rechnen, die Mülheimer Brücke erfordert je nach Instandsetzungsvariante zwischen 35 und 44 Millionen Euro. Für die Severinsbrücke und die Mülheimer Brücke waren also Sanierungskosten von zusammen 59,2 bis 72,2 Millionen Euro, je nach Variante, ermittelt worden. Bei der Mülheimer Brücke stellen vor allem die noch teilweise vom Vorgängerbau der 1920er Jahre stammenden Rampen und Auffahrtsbrücken ein Problem dar. Bei der linksrheinischen Deichbrücke wird alternativ eine Sanierung bzw. der – schneller durchführbare – Ersatz der aus den 1920er Jahren stammenden Konstruktion diskutiert. Die rechtsrheinische Rampe soll im Zusammenhang mit einer Aufwertung der bisher unbefriedigenden „Brückenschneise“ südlich der Rampe neu gestaltet werden.

Für die 2,6 Kilometer lange Zoobrücke, Baujahr 1966 bis 1969, haben die Gutachter festgestellt, dass sich das Bauwerk in einem seinem Alter entsprechend guten Zustand befindet. Der Schwerpunkt der Sanierung betrifft die Brückenoberfläche und damit Arbeiten an dem Belag und den Abdichtungen, die Erneuerung der so genannten Brückenkappen sowie die Instandsetzung der Fahrbahnübergänge und der Entwässerungsleitungen. Desweiteren muss die Dauerhaftigkeit der Vorspannung der Überbaukonstruktion umfassend überprüft werden. Die aktuelle Kostenschätzung geht von einem Aufwand von rund 30,5 Millionen Euro aus.

Bei der Deutzer Brücke sind umfangreiche Instandsetzungsarbeiten insbesondere an den Rampenbauwerken erforderlich, da diese teilweise bis zu 100 Jahre alt sind. Hier geht es in erster Linie um die Fahrbahnübergänge und die Innen- und Außenseiten der Brückenhohlkästen, in die an undichten Stellen immer wieder Wasser eindringen kann. Darüber hinaus werden die beiden Überbauten einer gründlichen Instandsetzung vergleichbar mit der Zoobrücke unterzogen. Aufgrund ihres hohen Alters werden die beiden Brückenrampen derzeit dahingehend überprüft, ob eine Sanierung möglich ist oder ob einzelne Bauteile durch Neubauten ersetzt werden müssen. Je nach Ausführung belaufen sich die Gesamtkosten der Sanierung auf Beträge zwischen 22 Millionen Euro bei Komplettsanierung und 25,8 Millionen Euro bei einem Ersatzneubau.

Je nach finanzieller Realisierbarkeit in den kommenden Haushaltsjahren werden die Arbeiten sukzessive fortgeführt. Bei der Zeitplanung kommt auch der enormen Verkehrsbelastung aller vier Brücken einer besonderen Bedeutung zu. Dies wird nachhaltigen Einfluss auf die Bauabwicklung haben. In Kürze werden Verkehrssimulationen durchgeführt, um abschätzen zu können, wie stark der Verkehr beeinflusst wird. Die Umsetzung des Sanierungskonzeptes wird sich darum auf einen mehrjährigen Zeitraum erstrecken.

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Südbrücke, Brückenkopf auf der Poller Seite

Aber auch zu den beiden Eisenbahnbrücken gibt es nach Presseberichten neue Überlegungen bzw. Informationen. An den vertraglich von der Stadt zu unterhaltenden Fußgängerstegen und Treppenaufgänge an der Eisenbahn-Südbrücke – einem wichtigen Bindeglied zwischen Rheinauhafen, südlicher Neustadt und rechtsrheinischen Erholungsgebieten – sollen bis 2010 für insges. 5 Mio. Euro dringend ausstehende Sanierungsarbeiten durchgeführt werden (Presseartikel).

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Bei der Hohenzollernbrücke wird erneut über Möglichkeiten einer Überquerungshilfe für Fußgänger diskutiert, welche die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Deutzer Bahnhof bzw. Innenstadt und Messe erleichtern soll. Neben der bisher vorgeschlagenen Röhre mit Laufbändern auf Höhe des früheren Straßenbrücken-Zuges wird nun auch eine Seilbahn-Lösung untersucht. Kritiker verweisen auf die Möglichkeit, die Zugverbindungen zwischen beiden Bahnhöfen zu nutzen (Presseartikel).

Quellen: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln; Lokalpresse

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