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Münster: LWL zeichnet Krenzer Hammer als Denkmal des Monats aus: Ein technikgeschichtliches Kleinod im Tal der Ennepe

­"Das Innere der kleinen Fabrik ist ein technikgeschichtliches Kleinod, wie es hierzulande heute kaum mehr zu entdecken ist", erklärt LWL-Denkmalpflegerin Imme Wittkamp. Die Schmiede ist im Wesentlichen bestückt mit zwei Doppel-Riemenfallhämmern, zwei Lufthämmern, vier Pressen, darunter eine große 1.000 Tonnen Schmiedepresse, vier Wärmeöfen und einem Härtebecken. In der angrenzenden Schleiferei, in der die beim Schmieden erzeugten Rohlinge weiter bearbeitet werden, stehen unter anderem ein Nassschleifstein sowie eine Polier- und eine Doppelpoliermaschine.

Die zentrale, in Teilen vorhandene und funktionsfähige Transmission, die ursprünglich über eine Turbine angetrieben wurde – inzwischen übernimmt dies ein Elektromotor -, treibt ihrerseits über Flachriemen bis heute einen Teil der Maschinen an. Alle übrigen Maschinen verfügen über einen Einzelantrieb durch Elektromotoren. Die Turbine, die 1992 erneuert wurde, erzeugt über einen Generator den erforderlichen Strom. Ergänzt wird das Ensemble durch die wasserbautechnischen Anlagen: der Obergraben, der etwa 350 Meter oberhalb des Betriebes von der Ennepe abzweigt, der große Stauteich und zwei Untergräben, einer in Funktionseinheit mit der Turbine, der andere stammt noch aus Zeiten eines alten Hammerwerkes, das vor dem Bau des Krenzer Hammers hier stand.

Das mit einem Sheddach versehene Backsteingebäude duckt sich hinter einem großen Stauteich. Es beherbergt die Schmiede und die Schleiferei. Im Obergeschoss des nordöstlich vorgelagerten Gebäudetraktes befindet sich seit 1945 das Büro des Betriebes. Bis dahin wohnte hier der Fabrikant mit seiner Familie. Im Laufe der Jahre wurde das Fabrikgebäude durch An- und Umbauten den Erfordernissen der Produktion angepasst. Es entstanden zusätzlich eine Lackiererei, eine Schlosserei sowie Sozial- und Lagerräume.

"Die Authentizität des Ortes und die Erlebbarkeit des Freiformschmiedens von Werkzeugen – ein mittlerweile beinahe ausgestorbenes Handwerk – machen einen Besuch der Werkzeugfabrik W. Krenzer zu einem besonderen Erlebnis", so Wittkamp. Für die Erhaltung dieses technikgeschichtlichen Kleinods hat sich der Förderverein Krenzer Hammer e. V. zusammengeschlossen. Besichtigungen sind jeden Freitag ab 15 Uhr und jeden ersten Samstag im Monat ab 10 Uhr möglich (Anmeldung erwünscht). Das alljährliche Schmiedefest mit einem Handwerkermarkt findet in diesem Jahr am 7. und 8. September zum "Tag des offenen Denkmals" statt.

Anschrift: Werkzeugfabrik W. Krenzer, Peddenöde 5, 58256 Ennepetal, Ansprechpartnerin: Ehrengard Krenzer, Tel.: 02333 – 74903.

Hintergrund
In der Peddenöde, unmittelbar an der Grenze zu Ennepetal, aber noch auf Breckerfelder Stadtgebiet, liegt die Schmiede Krenzer Hammer, in der auf historischen Anlagen bis heute Werkzeuge gefertigt werden. Eine erste Werkzeugfabrik gründete Wilhelm Krenzer bereits 1878 in Gevelsberg. Im Jahre 1914 errichtete er dann im Tal der Ennepe, in der Peddenöde, auf den Grundmauern eines alten Hammerwerkes eine Freiformschmiede mit einer modernen technischen Ausstattung. Zum Antrieb der Hämmer setzte er anstelle eines bis dahin üblichen Wasserrades eine Francis-Turbine ein.

Von 1914 bis in die 1970er-Jahre wurde in der Werkzeugfabrik Krenzer ausschließlich in freier Form geschmiedet. Die beiden Doppel-Riemenfallhämmer, der Nassschleifstein und die Transmission zeugen noch von der Erstausstattung des Betriebes. Hierzu gehörten auch zwei Einzylinder-Lufthämmer der Firma Beché, die aber in den 1950er-Jahren ausgewechselt wurden. Die heutigen Lufthämmer schaffte man in den 1970er-Jahren an. Seit den 1960er-Jahren wurde die Ausstattung ergänzt, u. a. durch drei Pressen. Die letzte Ausbauphase in den 1980er-Jahren markiert die große Schmiedepresse, unter der Werkstücke im Gesenk geschmiedet werden.

Die Produktpalette umfasste einst über 200 Werkzeuge für verschiedene Berufs- und Handwerksbereiche, wie zum Beispiel: Hämmer, Äxte, Hacken, Scharriereisen, Brechstangen, Schaufeln, Spaten, Ambosse und Vieles mehr. Auch die heutige Fertigung, die man als Mischform aus Manufaktur und industrieller Produktion bezeichnen kann, entspricht noch in Vielem dem alten Sortiment, das durch Sonderanfertigungen und Einzelstücke ergänzt wurde.

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