Tales of Transformation: Chemnitz – Gabrovo – Łódź – Manchester – Mulhouse – Tampere
In der großen europäischen Sonderausstellung „Tales of Transformation“ erzählt das Industriemuseum Chemnitz nach eigenen Angaben vom 25. April bis zum 16. November 2025 Geschichten von Mut, Erfindergeist, Krisen, Engagement und Neuerfindung.
Chemnitz gilt als Wiege der Industrialisierung in Deutschland und Sachsen und erhielt bereits 1859 den Beinamen „sächsisches Manchester“. Doch auch Gabrovo in Bulgarien, Łódź in Polen, Mulhouse in Frankreich oder Tampere in Finnland sind „europäische Manchester“. Zusammen mit dem namensgebenden Manchester in Nordengland bilden sie den Mittelpunkt dieser Ausstellung. Sie alle sind industrielle Hotspots, erlebten während der Industrialisierung ein rasantes Wachstum und standen oder stehen vor der Herausforderung, sich in einer sich immer schneller verändernden Welt neu zu positionieren.
Wie gehen diese Städte mit ihrem industriekulturellen Erbe um? Welche Strategien entwickeln Industrie und Wirtschaft, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Die Ausstellung vereint inspirierende Geschichten von Menschen, die historische Industriebauten mit neuem Leben füllen oder Unternehmertum und industrielle Produktion neu denken. Lassen Sie sich von den Geschichten der Transformation inspirieren und gestalten Sie gemeinsam mit uns Visionen für die Zukunft! Hier werden Gießereien zu Universitäten, Spinnmühlen zu Loftwohnungen und Fabrikhallen zu Atelierhäusern.
Chemnitz steht im Zentrum der Sonderausstellung und sechs Orte der Transformation werden exemplarisch hervorgehoben: NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT, die schönherr.fabrik, der Spinnbau, die Universitätsbibliothek, die Wanderer-Werke und der Wirkbau. Anhand der Themen Identität, Arbeitswelt, Unternehmertum, Natur und Innovation wird anschaulich, wie vielschichtig die Transformation in Chemnitz war und ist.
Zu sehen sind rund 100 Objekte vom 19. Jahrhundert bis ins Jahr 2025. Der ikonische Wanderer-Pokal erzählt von der Blütezeit des „sächsischen Manchesters“ Chemnitz und millimeterkleine, wasserstrahlgeschnittene Werkstücke von der Innovationskraft heutiger Start-ups. Wussten Sie, dass nahezu jedes Mobiltelefon weltweit Teile enthält, die mit Chemnitzer Maschinen bearbeitet wurden? Der Nokia Communicator 9000 steht dafür, wie Tampere in den 1990er Jahren die Krise meisterte und eine Skulptur der Künstlerin Nevena Ekimova, wie Gabrovo seine ehemalige Textilfachschule in ein Zentrum für zeitgenössische Kunst verwandelt.
Diese zahlreichen „Tales of Transformation“, die Geschichten des Wandels, sind auch eine Einladung – getreu dem Motto „C the Unseen“ – im Alltag genauer hinzuschauen. Was macht meine Stadt aus? Was wünsche ich mir für die Zukunft? Hier setzt das immersive Zentrum der Ausstellung an: Die Gäste können über das Zukunftsbild von Chemnitz abstimmen und unmittelbar erleben, wie sich ihre Entscheidung auf fünf Chemnitzer Orte auswirkt.
Wenn die Ausstellung endet, beginnt die individuelle Entdeckertour: Tourenvorschläge auf einer digitalen Karte laden dazu ein, über 20 Orte der Transformation in Chemnitz zu erkunden. Darüber hinaus erwartet die Museumsgäste ein Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops und museumspädagogischen Angeboten. Das 5. Steampunk-Fest entführt in Zukunftsvisionen aus dem Industriezeitalter, das EuroBean Chocolate Festival präsentiert Schokoladenkreationen aus Europa und der Welt und das Industriemuseum Open Air lädt zu Konzerterlebnissen in die grüne Oase hinter dem Museum ein. In dem eigens entwickelten Spiel „Stadtbalance“ werden Jugendliche zu Stadtplanern und erleben, wie herausfordernd es ist, bei der Stadtentwicklung die Balance zwischen Kultur und Industrie oder Natur und Wertschöpfung zu halten.
Die Verbindung der Städte geht über die gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Herausforderungen hinaus: Łódź, Manchester, Mulhouse und Tampere sind Partnerstädte von Chemnitz, Gabrovo ist die Partnerstadt von Mittweida, das ebenfalls zur Kulturhauptstadtregion gehört. In allen Städten hat das Industriemuseum Chemnitz Partner auf kultureller, kommunaler und persönlicher Ebene, die die Ausstellung erst möglich gemacht haben. Das gilt auch für die zahlreichen Unterstützer in Chemnitz.
Ausstellungen im Industriemuseum Chemnitz | Industriemuseum Chemnitz
Das Industriemuseum Chemnitz ist geöffnet:
Di – Fr: 9 bis 17 Uhr | Sa, So, Feiertag: 10 bis 17 Uhr | 8.5. geschlossen
Information und Anmeldung:
Industriemuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 119, 09112 Chemnitz
Telefon: +49 (0) 371 3676-140, E-Mail: kontakt@saechsisches-industriemuseum.de