Bayer AG trennt sich von Kunstbesitz

In zwei Auktionen in Köln und Stuttgart werden die Spitzenstücke aus der firmeneigenen Kunstsammlung sowie aisatische Bronzen aus dem berühmten Japanischen Garten von Carl Duisberg verkauft. Auf den kunstsinnigen Industriellen, der das Leverkusener Bayerwerk schuf und bis in die 1920er Jahre leitete, geht die umfagreiche Sammlung von Graphik, Gemälden und Skulpturen des 20. Jahrhunderts zurück, die vor allem zur Ausstattung der Firmenzentrale diente. Die Bronzen erwarb Duisberg persönlich für den japanischen Garten, den er im Anschluß an seine nicht mehr vorhandene Dienstvilla in Leverkusen anlegen ließ. Nach Diebstählen wurden die Werke 2013 entfernt und eingelagert. Nach einem Umzug um 1960 liegt der Japanische Garten auf Kölner Stadtgebiet, denn die Stadtgrenze verläuft seit 1914 durch den gesamten Carl-Duisberg-Park.

Während die „westliche“ Kunst im Kölner Auktionshaus van Ham „unter den Hammer“ kommt, werden die Brinzeskulpturen bei dem auf Asiatica spezialisierten Stuttgarter Aktionshaus Nagel angeboten. Beide – online verfügbaren – Kataloge – gehen ausführlich auf die Geschichte der Sammlung und einzelner Stücke ein.

In Leverkusen bedauert man den Ausverkauf der Bayer-Sammlung, die durch einen Graphik-Verkauf vor Ort in den nächsten Wochen fortgesetzt wird. Vor allem wird beklagt, dass mit dem Verkauf der Bronzen ein wesentlicher Bestandteil des Japanischen Gartens dauerhaft verloren geht. Der für die historische Gartenanlage zuständige Kölner Stadtkonservator sei, so verlautete aus der Kulturszene der Stadt, anscheinend nicht aktiv geworden. nun bleiben Leverkusen nur noch die im Carl-Duisberg-Park und den Siedlungen stehenden, fest eingebundenen Parkskulpturen und Brunnenanlgen, die auf Stiftungen Duisbergs zurückgehen.