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Köln: Bahnhofsreste am Deutzer Ufer freigelegt

Von den rechtsrheinischen Bauten des westdeutschen Eisenbahnzentrums Köln blieb nach dem Bau der Hohenzollernbrücke und des heutigen Deutzer Bahnhofs (Fertigstellung 1913) nur wenig erhalten. Dabei befanden sich in Deutz mehrere Kopfbahnhöfe der dort endenden rechtsrheinischen, nach Osten und Norden führenden Strecken mehrerer eigenständiger Bahngesellschaften wie der Köln-Mindener und der Bergische-Märkischen Eisenbahn. Zu den ersten Maßnahmen nach der Verstaatlichung der Eisenbahn 1880 gehörte der Neubau eines Bahnhofs der Bergisch-Märkischen Eisenbahn an der Schiffbrücke zwischen Köln und Deutz. Der Bahnhof schnitt den Stadtteil Deutz vom Rheinufer ab, eine Entwicklung, die sich nach Kriegszerstörungen weiter fortsetzte.

Bahndamm_fb.450.jpgJakob Scheiner, um 1890 (Ausschnitt aus der folgenden Ansicht)

Zum Rhein hin besaß die in Hochlage geführte Bahnstrecke, die im Norden die damalige Dombrücke unterquerte, eine aufwendig in mehrfarbigem Backstein mit Sandsteingliederungen gestaltete Sockelmauer. Eine große farbige Zeichnung des Malers Jakob Scheiner überliefert die Form des Bahnhofs und das Aussehen der Mauer mit großer Exaktheit, wie der nun freigelegte Mauerabschnitt zeigt.

Bahndam_sw_ges.600.jpgJakob Scheiner: Bahnhof der Bergisch-Märkischen Bahn, Gesamtansicht

Im Rahmen des „Rheinboulevard“, dessen Erster Spatenstich am 21. Juni erfolgte (siehe Medienbericht), soll nun der Bahndamm abgetragen werden; nach Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen ist dort der Bau einer Freitreppe vorgesehen. Ob die vermutlich in voller Länge des Bahndamms erhaltene Stützmauer als letztes Zeugnis der Bahnanlagen des 19. Jahrhunderts in Deutz in die Baumaßnahme integriert werden kann, wie es mit dem zuvor entdeckten römisch-preussischen Turmfundament des „Schinkenkessels“ geplant ist, bleibt unklar.

Deutz_Sacktraeger.450.jpgPromenade von Abel nach Baumfällung (Februar 2010)

Gegen den Abbruch der Abelschen Promenande mit ihrem Baumbestand und dem integrierten Denkmal der einst dort stationierten Deutzer Kürassiere hatte sich u.a. der Rheinische Verein im Rat der Stadt Köln vergeblich eingesetzt. Auch die Zerstörung der historischen Uferböschungen mit ihrem charakteristischen System von „Sackträgerpfaden“ – einem Denkmal der Verkehrs- und Handelsgeschichte – wird im Zusammenhang mit dem Rheinboulevard erfolgen.

Deutz_Promenade.450.jpgUferbefestigung mit "Sackträgerpfaden" am Deutzer Rheinufer

Nachtrag

 

 

Nach Medienberichten wurden inzwischen auch das Fundament einer Drehscheibe sowie der Tunnel der Messe-Kleinbahn freigelegt. Ein Segment der historischen Begrenzungsmauer soll in die Gestaltung des Rheinboulevards einbezogen werden.

Bahnhofarchaeologie.jpg
Ausgrabungsgelände mit Drehscheibenfundament (rechts), Sept. 2010

 

 

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