Chile – Online-Beitrag Deutsch

Anlässlich des Nationalfeiertags ist der Hallengiebel der historischen Alameda Kopfstation festlich geschmückt. Der Zentralbahnhof Santiagos mit seiner stählernen Halle, ein Entwurf Gustave Eiffels, 1897 von Schneider-Le Creusot erbaut, steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Foto: Norbert Tempel, 2018

Industriekultur in Chile im Überblick:

Bodenschätze, Eisenbahnen und Company Towns

Autoren: Norbert Tempel  + Marion Steiner

Chile ist mit Bodenschätzen reich gesegnet. Salpeter, Kupfer, Gold, Silber, Lithium und andere begehrte Mineralien haben entscheidend zum Wohlstand des Landes beigetragen. Zugleich ist Chile das Land der Company Towns. An den meist entlegenen Förderstandorten waren diese Siedlungen gängiger Standard für die Unterbringung der Bergleute und ihrer Familien. Dieser erste Beitrag auf der Serviceseite Chile des Internetportals der Zeitschrift Industriekultur orientiert sich am Einführungsbeitrag des Länderschwerpunkts Chile in Ausgabe 3/2022 und gibt weitere Hinweise auf Literatur und Internet-Links.

Die Luftaufnahme ermöglicht einen Blick von der Pazifikküste weit ins Land hinein. Zwischen Quintero und Concón führt die Strecke unmittelbar am Meer entlang. Ein Zug mit Kupferkonzentrat der Andina-Mine durchquert die charakteristische Dünenlandschaft von Ritoque. Foto: Mauro C. @portafolio.ferroviario, 2020
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Begehrte Rohstoffe begründen Chiles Platz in der Weltwirtschaft. Der Salpeter aus der Atacama-Wüste war ab etwa 1830 bis nach dem Ersten Weltkrieg als Dünger für die intensivierte Landwirtschaft und Grundlage für Sprengstoffe und Schießpulver weltweit überaus begehrt. Ab etwa 1900, mit der rapiden Entwicklung der Elektroindustrie, wurde das Kupfer aus einer Vielzahl von Lagerstätten in den Anden nachgefragt, heute wird zudem Lithium (siehe US-Report) für die Elektromobilität immer wichtiger. Viele der Förder-Standorte lagen in entlegenen, menschenleeren Gegenden des Landes. In einem Umfang wie kaum anderswo auf der Welt errichteten die Bergbau-Gesellschaften Company Towns, in denen die benötigten Arbeiter, häufig zusammen mit ihren Familien, untergebracht waren. Aus den anfänglich improvisierten Camps erwuchsen regelrechte Kleinstädte, deren Infrastruktur nicht nur Geschäfte, Schulen, Krankenhäuser und Friedhöfe, sondern in manchen Fällen auch Sportanlagen und Kultureinrichtungen wie Theater, Kinos und Clubs umfasste. Letzte bewohnte Company Town ist Maria Elena, nahe einer heute noch aktiven Salpeter-Mine, im Norden des Landes. Einige erhaltene Beispiele werden in der 100. Ausgabe der Industriekultur (No. 3/2022) vorgestellt.

Diese Luftaufnahme zeigt eine typische Salpeter-Oficina, eine Company Town in der unendlichen Weite der Atacama-Wüste, links die auf oktogonalem Grundriss angelegte Siedlung María Elena, rechts das Werk – umgeben von Spuren des Abbaus und der Aufbereitung. Foto: Ignacio Infante Cobo | @ignacioinfante, 2010

Chile – „das längste Land der Welt“

Chile erstreckt sich über mehr als 4.300 km entlang der Pazifik-Küste Südamerikas, von der Atacama-Wüste im Norden bis nach Patagonien im Süden. In Ost-West-Richtung, von der Küste bis in die Anden, beträgt die Ausdehnung meist nur knapp 180 Kilometer. Im Osten grenzt es an Argentinien, im Nordosten an Bolivien, im Norden an Peru. Die Hauptstadt Santiago mit sechs Millionen Einwohnern liegt etwa in der Mitte des Landes.

Zwei parallel verlaufende Gebirgszüge, die Küstenkordillere mit Höhen bis zu 2.000 Metern und das Hochgebirge der Anden mit bis zu 7.000 Metern, die im Norden miteinander verschmelzen, prägen das Landschaftsbild. Breite Quertäler und das Valle Longitudinal („Längstal“) gliedern die Landmasse. Das Land umfasst mehrere Klimazonen von der extrem trockenen Atacama-Wüste im Norden bis zum feucht-kalten Süden. Der Großteil der Bevölkerung (80 % von insgesamt 14 Millionen) wohnt in der klimatisch günstigen Zentralregion.

Link: Quellen und Literatur

Karte von Chile, Grafik WKZ

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