Vorträge & Tagungen

Hannover/Lehrte/Sehnde: Region Hannover präsentiert neuen Routenführer „Schiffe, Schienen und Schächte“

­ Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war Hannover eines der größten deutschen Industriezentren. Firmen wie Hanomag, Pelikan und Continental haben den Namen der Stadt in die ganze Welt getragen. Aber auch der Osten der Region Hannover blickt auf eine bewegte Industriegeschichte zurück. Eine neue Broschüre aus der Reihe „Routen der Industriekultur“ führt Fahrradfahrer zu „Schiffen, Schienen und Schächten“. Der etwa 40 Kilometer lange Radrundkurs beginnt an der Hindenburgschleuse im Osten Hannovers. Auf den ausgeschilderten Fahrradrouten R 12, 13 und dem Regionsring geht es nach Lehrte und Sehnde, vorbei an baulichen Anlagen aus der Blütezeit der Wasserschifffahrt, der Eisenbahn, der Zucker- und Kaliindustrie. Die Tour endet wieder in Anderten. Eine von insgesamt 14 Station auf dem Weg ist das alte Stellwerk Lpf (Lehrte Personenbahnhof Fahrdienstleiter) aus dem Jahr 1896 in Lehrte. Im Jahre 1986 wurde es stillgelegt und beherbergt heute im ehemaligen Spannwerksraum eine 21 Meter lange und 3 Meter breite Modelleisenbahn, die die Situation in der Eisenbahnerstadt im Jahr 1960 zeigt. Im Obergeschoss befindet sich das älteste und größte mechanische Stellwerk in Norddeutschland mit einer 20 Meter langen Hebelbank. Für den Erhalt dieses Reliktes aus der Lehrter Eisenbahngeschichte setzt sich der Modelleisenbahnverein Lehrte e.V. seit 25 Jahren ein. Das ehemalige Bauerndorf Lehrte entwickelte sich mit der Eröffnung des ersten Teilstücks der hannoverschen Eisenbahnen aus der Residenzstadt Hannover nach Lehrte ab 1848 zum Zentrum des gesamten hannoverschen Schienennetzes. Das Gebiet um den Bahnhof, der 1844 entstand und heute unter Denkmalschutz steht, blühte bis zur Jahrhundertwende auf. Der günstige Verkehrsanschluss und nahe Rohstofflagerstätten zogen eine Düngemittel-, eine Zement-, Zucker- und Chemische Fabrik nach. So gründete 1883 beispielsweise August Bödecker die Lehrter Zucker AG, deren 45 Meter hoher Wasserturm heute im Lehrter Hohnhorstpark zu bewunden ist. Lehrtes Rolle als Knotenpunkt schwand erst ab 1938 mit Inbetriebnahme der „Hasenbahn“, die Hannover über Langenhagen und Burgdorf mit Celle verband, ohne den zeitraubenden Umweg über Lehrte zu nehmen. Weitere Stationen auf dieser Tour, die sich auch als Tagesausflug mit Bussen und Bahnen gestalten lässt, sind der Mittellandkanal mit den Schleusen in Anderten und Sehnde Bolzum, die Doppelschachtanlage Bergmannssegen-Hugo oder die Gewerkschaft Hohenfels mit dem Straßenbahnmuseum in Sehnde-Wehmingen. „Die historischen Industrieanlagen prägen immer noch das Gesicht vieler unserer Städte und Gemeinden. Auch der unter- und oberirdische Abbau von Bodenschätzen hat unübersehbare Spuren in einer Region hinterlassen, in der heute drei Viertel aller Erwerbstätigen ihr Geld in der Dienstleistungsbranche verdienen“, sagte Prof. Priebs bei der Präsentation der Broschüre. „Mit den Routen der Industriekultur laden wir dazu ein, in vergangene Arbeits- und Alltagwelten einzutauchen, ihren Wandeln nachzuvollziehen und Spuren dieser Zeit zu verfolgen. Es gilt der Satz: Man sieht nur, was man weiß.“ Die Broschüre „Schiffe, Schienen & Schächte“ ist im Bürgerbüro der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, bei der Tourist-Info am Ernst-August-Platz, der Tourismusregion Hannover sowie in den Bürgerbüros der Städte Lehrte und Sehnde kostenlos erhältlich. Weitere Informationen unter www.industriekultur-hannover.de Ausführliche Informationen zur Industriegeschichte in der Region Hannover bietet das Buch „Kali, Kohle und Kanal. Industriekultur in der Region Hannover“ (erschienen im Hinstorff Verlag, 39,90 Euro). Auf mehr als 300 Seiten und mit über 240 aktuellen und historischen Aufnahmen beleuchten Herausgeber Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover, und das Autorenteam Christiane Schröder, Sid Auffarth und Manfred Kohler 150 Jahre Industriekultur in Hannover und dem Umland. Kontakt Modelleisenbahnverein Lehrte e.V.: www.mev-lehrte.de (Besuchertag: jeder 4. Sonntag im Monat von 10 bis 13 Uhr, Führungen nach Vereinbarung).

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