Ausstellungen in den LWL-Industriemuseen 2026
LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund
IndustrieInsekten. In einem unbekannten Land (1.3. bis 1. 11.2026)
Schillernde Farben, fremdartige Formen und erstaunliche Fähigkeiten. Insekten sind faszinierend. Doch die Bestände schwinden, viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Auf Industriebrachen finden Insekten heute neue Lebensräume und besondere Biotope. Ute Matzkows und Klaus Rieboldt waren mit ihren Kameras auf den Arealen der acht LWL-Museen für Industriekultur unterwegs. Ihre großformatigen Aufnahmen zeigen auf spektakuläre Art und Weise die Schönheit der Natur. Neben der Hauptausstellung werden kreative Arbeiten aus Förderschulen und anderen Einrichtungen präsentiert, die sich über Monate mit den Themen der Ausstellung beschäftigt haben. Zu den Ergebnissen gehören unter anderem Filme und Insektenmodelle.
LWL-Museum Zeche Zollern
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Telefon 0231 6961-111
https://www.zeche-zollern.lwl.org
LWL-Museum Zeche Hannover in Bochum
Weg der Kohle – Fotografien von Khalil Döring (20.3. bis 25.10.2026)
Der Ausstieg aus der Kohle vollzieht sich schleichend. Während in Deutschland seit 2018 keine Steinkohle mehr abgebaut wird, läuft ihr Import auf Hochtouren: Für die Produktion von Strom und Stahl wird sie noch gebraucht. Khalil Döring folgt den Spuren der europäischen Steinkohlenlogistik und begleitet die Menschen, deren Leben mit dem Weg der Kohle verbunden ist.
LWL-Museum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
Telefon 0234 282539-0
https://www.zeche-hannover.lwl.org
LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Birke und Brache. Fotografien von Joachim Schumacher (bis 3.5.2026)
Ob leere Fabriken, stillgelegte Gleisanlagen oder vergessene Industriebrachen – langsam, aber stetig verwachsen die Narben der Industrielandschaft. Ganz vorne mit dabei ist ein Baum: Die Birke. Der Fotograf Joachim Schumacher spürt der Birke als wichtiges Pioniergehölz nach. Seine Fotografien aus den Jahren 2015 bis 2023 zeigen die rohen Kräfte und feinen Strukturen, mit der industriell überformte Flächen wieder zu Wäldern werden.
IndustrieART-EN. Anders denken – anders sehen (30.5. bis 13.9.2026)
Philip Ian Pearce (Fotokünstler), Vasilij Plotnikov (Bildhauer) und Achim Brodde (Fotograf/Digitalisierung) haben sich die Frage gestellt, wie sich Kunst mit der industriellen Gegenwart verbinden lässt. Dafür waren die Künstler in den vergangenen zwei Jahren in sieben Unternehmen des Ennepe-Ruhr-Kreises unterwegs und haben Menschen bei der Arbeit und technische Fertigungsprozesse festgehalten. Die daraus entstandenen Fotografien, Skulpturen und Installationen zeigen eine ungewöhnliche Interpretation von Industrie, Tradition, Innovation und Handwerkskunst.
Gesichter der Wismut (3.10.2026 bis 13.4.2027)
Die Ausstellung widmet sich der Geschichte und dem Erbe des Uranbergbaus der Region Ostthüringen. Sie dokumentiert den Alltag der Beschäftigten der SDAG Wismut im Spannungsfeld zwischen sozialer Integration und strikter Geheimhaltung. Themen sind außerdem der Einfluss des Kalten Kriegs auf die Bezirksstadt Gera sowie die sozialen und ökologischen Folgen der deutschen Wiedervereinigung für die Region Ostthüringen. Erstellt hat die Ausstellung die Gedenkstätte Amthordurchgang in Gera als intergenerationales Projekt mit Zeitzeug:innen und Schüler:innen. Das LWL-Museum Zeche Nachtigall ist der erste Ort in Westdeutschland, an dem die Ausstellung zu sehen ist.
LWL-Museum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
Telefon 02302 93664-0
https://zeche-nachtigall.lwl.org
LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Ans Werk! Ausstellungswerkstatt (bis 2027)
25 Jahre nach seiner Eröffnung bricht das LWL-Museum Henrichshütte zu neuen Ufern auf: In den nächsten Jahren wird rund um den Hochofen eine neue Dauerausstellung entstehen. Die Ausstellungswerkstatt „Ans Werk!“ lädt Besucherinnen und Besucher ein, diesen Weg zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Dabei stehen die Thermen Strukturwandel, Innovation, Globalisierung und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Höhepunkte der Schau sind ein analog-digitales Hüttenmodell sowie ein KI-Avatar, mit dem Gäste ins Gespräch kommen können.
LWL-Museum Henrichshütte
Werksstraße 31-11
45527 Hattingen
Telefon 02324 9247-40
https://www.henrichshuette.lwl.org ;
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Container – Die globale Box (bis 12.4.2026)
Als der amerikanische Unternehmer Malcom McLean 1956 erstmals ein Schiff voller Container auf die Reise schickte, konnte niemand ahnen, dass diese simple Stahlbox innerhalb weniger Jahrzehnte sowohl den Transport wie die Produktion der Weltwirtschaft auf den Kopf stellen würde. Ohne den Container mit seinen genormten Standardmaßen wäre die Globalisierung mit ihren eng verzahnten Lieferketten nicht möglich geworden. Die Metallkisten werden auch von Architekturbüros gerne als Bausteine eingesetzt. Extra für die Ausstellung wurde am Oberwasser des Schiffshebewerks ein fünfstöckiges Gebäude aus 16 Containern aufgetürmt.
Von hier nach dort – unterwegs mit Kompass und Navi (13.6.2026 bis 10.10.2027)
In der Wanderausstellung „Von hier nach dort“ lernen Kinder zwischen acht und zwölf Jahren an ausgewählten Exponaten und vielen interaktiven Stationen, was Navigation und Orientierung bedeuten, wie man seinen Weg heute findet und wie ihn Menschen früher fanden. Anhand von historischen Navigationsgeräten und besonderen Seewegen aus der Vergangenheit und der Gegenwart wird sichtbar, welche Hilfsmittel Kapitäne, Lotsen und Seefahrende nutzten, um die Welt zu umschiffen.
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
Telefon 02363 9707-0
schiffshebewerk@lwl.org
https://www.schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org
LWL-Museum Textilwerk in Bocholt (Kreis Borken)
Behind Beauty – Hinter den Kulissen der Schönheitsindustrie (bis 1.11.2026 November)
Mode und Accessoires, Kosmetik und Düfte, aber auch Chirurgie, Sport und Ernährung – all das und noch viel mehr ist Teil der Schönheitsindustrie, die weltweit für mehr als 500 Milliarden US-Dollar Umsatz im Einzelhandel sorgt. Doch wo kommen die Trends her? Wer bestimmt, was „Schönheit“ ist und wie Mann oder Frau sie erreichen können? Mit vielen interaktiven Ausstellungseinheiten präsentiert das LWL-Museum Textilwerk auf über 600 Quadratmetern auch die Rolle der Werbung und der Medien sowie den Einfluss von Social Media.
Textile Leidenschaft. 200 Jahre Ibena (1.3. bis 1.1.2026)
200 Jahre Ibena erzählt die Geschichte eines deutschen Textilunternehmens und einer Familie – zugleich aber auch von dem schmalen Grat zwischen Tradition und Innovation, von der Spannung zwischen Heimat und Globalisierung, von der Notwendigkeit der Diversifizierung in einer sich wandelnden Welt. Die Ausstellung begibt sich in historische Grenzräume: zwischen Westfalen und Preußen, zwischen dem Münsterland und dem Rheinland, zwischen Deutschland und den Niederlanden.
LWL-Museum Textilwerk
Spinnerei: Industriestraße 5
46395 Bocholt
Telefon 02871 21611-0
textilwerk@lwl.orgtextilwerk.lwl.org
LWL-Museum Ziegelei Lage (Kreis Lippe)
Von Babylon bis zum Mond – neue Dauerausstellung (ab 21.3.2026)
Die neue Dauerausstellung der Ziegelei Lage rückt sechs Gebäude aus unterschiedlichen Zeiten in den Mittelpunkt, in denen Ziegel eine wichtige Rolle spielten: vom Turm zu Babylon über eine römische Villa bis zum Rathaus von Stralsund. Das Besondere: Zu jedem Gebäude wurde ein eigenes digitales oder analog-digitales Spiel entwickelt, das zentrale Inhalte vermittelt. Entlang der Themen Bauen, Architektur, Wohnen und Zusammenleben können Besuchende spielerisch die Besonderheiten der jeweiligen Zeiten entdecken. Ein weiterer Ausstellungsteil widmet sich aktuellen Zukunftstrends und wird alle zwei Jahre aktualisiert.
Fantastisch bauen (3.5. bis 27.9.2026)
Steigende Weltbevölkerung, zu wenig Wohnraum, begrenzte Ressourcen und herausfordernde klimatische Bedingungen – beim Thema Bauen beherrschen Krisenszenarien die Diskussion. Weniger bekannt sind die vielen Forschungsansätze und innovativen Bauprojekte, die es bereits seit Jahren gibt. Die Werkstattausstellung wirft einen Blick auf diese Ansätze, stellt neue Baustoffe mit ihren Vor- und Nachteilen sowie teils fantastisch anmutende Bauprojekte vor und stellt die Frage: Und wie wollen wir persönlich bauen und wohnen?
LWL-Museum Ziegelei Lage
Spikernheide 77
32791 Lage
Telefon 05232 9490-0
ziegelei-lage@lwl.org
https://www.ziegelei-lage.lwl.org
LWL-Museum Glashütte Gernheim inPetershagen (Kreis Minden-Lübbecke)
Tradizione e innovazione. Glas aus Murano 1945 bis 1970 (bis 22.4.2026)
Die 1950er und 1960er Jahre gelten als eine Phase der großen kreativen Leistungen des Glases aus Murano. Innovative Tendenzen der Vorkriegszeit entfalteten hier ihre Blüte: Mit dem Gestalter Fulvio Bianconi nahm ein neuer Stil seinen Ausgang, der sich durch einen spontanen und ironischen Umgang mit dem Material auszeichnet. Zugleich gelangte das handwerkliche Vermögen der Muraneser Glasmacher zu besonderen Ergebnissen.
Die Objekte von Archimede Seguso bestechen durch hohe Komplexität. So beschreiben die gezeigten Objekte das Spannungsfeld zwischen überlieferter Technik einerseits und den durch die Impulse der zeitgenössischen Kunst entwickelten Linien der muraneser Glasproduktion jener Epoche.
Bei Dir piept’s wohl! Von echten und gläsernen Vögeln in der Gernheimer Weseraue. (17. 3. bis 19.7.2026)
Direkt neben dem Gernheimer Glasturm liegen die Weser und das Naturschutzgebiet Weseraue – Lebensraum unzähliger Vogelarten. Ebenso bunte Vögel lassen sich in der Ausstellung entdecken: Nach den Entwürfen von Vorschulkindern aus drei regionalen Kindertagesstätten entstanden im historischen Kegelturm 66 Vögel aus Glas. Die Ausstellung bietet Raum zum Gestalten, Spielen, Lesen, Entdecken und Entspannen und gibt einen Einblick in die Vielfalt der Weserauen und die Faszination des Glashandwerks.
Eine Ausstellung für junge und erwachsene Vogelfans in Kooperation mit der Biologischen Station Minden-Lübbecke, der Ev. KiTa Emmaus Ovenstädt, der Johanniter KiTa Regenbogen Petershagen und der Ev. KiTa Lahde.
1826 – der Turm im Dorf: 200 Jahre Gernheimer Geschichten (ab 6.9.2026)
Seit 200 Jahren ist er aus Gernheim nicht mehr wegzudenken: der historische Kegelturm. 1826 gebaut als Produktionsstätte für die Glashütte Gernheim, ist der Turm heute ein Ort, an dem immaterielles Kulturerbe bewahrt wird. Er steht aber auch für das Engagement von Bürgerinnen und Bürger, die vor 50 Jahren das Erbe der Glashüttenzeit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rückten. Die Ausstellung zum Jubiläum erzählt Geschichten rund um den Gernheimer Glasturm: von Kindheitserinnerungen über den Produktionsalltag, den Verfall und die Anfänge der musealen Betrachtungen bis zum heutigen Herzstück des Museums.